Bei schwülem Wetter war am Sonntag die Viktoria aus Bad Grund zu Gast im Sösestadion. Nach dem enttäuschenden Remis in der Vorwoche wollte Förste Wiedergutmachung leisten und gegen die ersatzgeschwächten Bergstädter den ersten Dreier der noch jungen Saison einfahren.
Der Start verlief nach Plan. Förste fand sofort ins Spiel und ging durch eine Schussflanke von Lars Meister bereits in der 2. Minute in Führung. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hatten die Hausherren das Gros der Chancen und klare Feldüberlegenheit. Das Abschlussglück hatte allerdings Hitzefrei. Eine erneute Schussflanke von Jonathan Preuß traf nur den Innenpfosten, weitere aussichtsreiche Gelegenheiten wurden leichtfertig vertändelt oder geklärt.
Der altbekannte Spruch „Wenn du ihn vorne nicht machst...“ bewahrheitete sich dann zum wiederholten Male in der jüngeren Förster Historie. In der 44. Minute wurde ein eigentlich ungefährlicher Diagonalball der Viktoria mit Hacke, Schienbein und viel Glück zum perfekten Pass in die Tiefe. Die Abwehrreihe spekulierte auf den Torwart, der Torwart auf Abseits: Tor.
Von einem gerechten Zwischenstand zur Halbzeit zu sprechen, wäre ein Favorit auf den Comedypreis. Die Grün-Weißen hatten eigentlich alle Statistiken auf ihrer Seite, nur die wichtigste nicht.
Bad Grund kam deutlich verbessert aus der Pause. So entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, allerdings mit wenigen Torraumszenen. Ausnahme: In der 58. Minute wurde Jannik Leimeister stark freigespielt und lief alleine auf den Torwart zu, der das 1-gegen-1 jedoch für sich entscheiden konnte. Kategorie 100-prozentige Torchance.
In Minute 68 gingen die Gäste schließlich in Führung. Wiederum ein Diagonalball über die Abwehr, wieder stand man zu hoch und spekulierte auf Abseits. Dreizehn Minuten später fiel das 1:3. Bei einem Eckball stimmte die Zuteilung nicht und der gegnerische Spieler dürfte völlig frei einnicken. Mit dem 1:4 kurz vor Schluss machte die Viktoria den Deckel zu. So schien es zumindest. Denn auf einmal entdeckte der SV das Kurzpassspiel für sich. Eine schöne Kombination von Dennis Engler, Pascal Lohr und Felix Schmidt endete mit dem zweiten Treffer von Lars Meister, der nur noch den Fuß hinhalten musste. (93’) Förste warf noch einmal alles nach vorne und konnte in der 95. Minute sogar noch den Anschlusstreffer erzielen. Ein sehenswerter Distanzschuss von Pascal Lohr schlug unhaltbar im linken Eck ein. Für einen Ausgleichstreffer blieb jedoch keine Zeit mehr.
Fazit: Die Spiele in Ebergötzen und gegen Bad Grund machen ein bisschen ratlos. In beiden Spielen erarbeitete man sich hochkarätige Torchancen, die für fünf oder mehr Tore reichen müssen(!). Am Ende heißt es dennoch immer wieder: „Same procedure as every game.“ - gut gespielt, kein Lohn. Die Defensive patzte mehrfach, ging oft nicht energisch und konsequent genug zur Sache. So steht man nach den zwei Auftaktspielen, die man (Zitat Ralph Körber) „gewinnen kann und MUSS“, mit einem Punkt und ohne Selbstvertrauen da.
Die kommende Aufgabe in Lerbach ist erneut aus der Kategorie Pflichtsieg. Danach hat man noch ein Spiel in Wulften, um sich für das Derby in Eisdorf warmzuschießen. Wir hoffen das Beste.
Kader:
Leon Rohrmann (TW), Kai Römermann, Jannik Stäblein, Jonathan Preuß, Pascal Wägener, Felix Schmidt, Pascal Lohr, Steve-Eric Fabinger, Lars Meister, Kevin Zarins, Jannik Leimeister, Jannis Wendt, Dennis Engler, Patrick Koithahn |